Die Erste Welt hat sich den Rest der Welt zum Geschenk gemacht.
Was für uns Müll ist, wird in anderen Teilen der Welt als begehrtes Gut gesammelt. Handel wird betrieben, Existenzen hängen davon ab. Die durch den Überfluss in unserer Welt herbeigeführte / entstandene Blindheit dem tatsächlichen Zustand der Welt gegenüber hindert uns am objektiven Wahrnehmen der für den weiteren Fortbestand der Welt relevanten Blickwinkel.
Analog zu René Magrittes "Ceci n'est pas une pipe" von 1928/29 ist das Diptychon keine Malerei. Was, außer Präsentationsmedium ist
die Leinwand in diesem Bild? Nichts wurde gemalt. Die Hintergrundfarbe wurde mit der Hand aufgetragen, auch das Rot wurde von keinem Pinsel berührt. Die Köpfe, viermal von Hand gezeichnet,
bilden den Konformismus und die in ihm enthaltene, subjektiv als wahr empfundene, Individualität ab.
Unser Wesen ist vielgestaltig. Im Umgang mit Menschen aktivieren wir, je nach Bedarf und Situation, erlernte Kommunikationsstrategien. Verletzte Anteile des Selbst werdenzurückgestellt, um mit dem coolen, abgebrühten (hier bereits abgenutzten) Ich brillieren zu können.
Die zugunsten der Konformität aufgegebene (zerrissene) Individualität.
Gefangen in der ewigen Wiederholung des Erlernten.
Auf der Suche nach dem Selbst werden Vorgängerversionen umgeschrieben, fragmentiert oder sofort vernichtet. Die lauteste Stimme, die nach Veränderung/ Anpassung schreit, ist die des Umfelds. Meist geht die Suche nach dem Selbst mit der Zerstörung des ursprünglichen wahren Selbst einher, das von äußeren Erfordernissen, dargestellt durch die bürgerliche Emblematik, überlagert wird.
Das letzte Bild der Serie zeigt die Variationen des Selbst, die als leere Matrizen auf dem Weg der Selbstfindung zur Verfügung standen. Das ursprüngliche wahre Selbst zeigt sich als einzig wahrer Kern, auf dem Entwicklung passieren kann.